Dienstag, Oktober 26, 2010

Eine Entschuldigung

Ich muss mich als aller erstes für meinen letzten Eintrag entschuldigen.
Möglicherweise habe ich nun die ein oder andere Person neugierig gemacht, ich muss euch aber leider enttäuschen, es gibt Sachen die sollten privat bleiben.

Aber nun zu den Sachen von den ich euch gerne berichten möchte.
Am Samstag war ich auf der Gartenfeier eines Freundes.
Ja, wir machen sowas auch bei so einem Wetter und wir grillen sogar im Winter.
Auf der Feier konnte ich mich köstlich amüsieren und vom Stress der Woche ablenken.
Die Ankunft zu hause, um 3 Uhr , war aber auch sehr interessant.

Ich betrat die Wohnung,
mein Vater saß noch vor dem Pc und spielte Solitär.
Etwas hungrig ging ich die Küche,
mein Vater dackelte mir hinterher.
Nach einem Blick in den Kühlschrank schnappte ich mir ein Stück Fleischwurst.
Und während ich eben dieses genüsslich verzehrte, blickte mich mein Vater kurz verwirrt an, öffnete den Kühlschrank und sagte :
" Wir haben auch noch Schnitzel."
Mir nicht die Zeit lassend Wiederworte zu geben, schnitt er ein Brötchen auf, legte das Schnitzel rein, verfeinerte es mit Ketchup und drückte es mir in die Hand.
Ohne weitere Worte verließ er den Raum,
mich stehen lassend mit einem Schnitzelbrötchen
um 3 Uhr Nachts.

Von einem ganz anderen Schlag war mein heutiger Tag.
Ich habe um 9 Uhr das Haus verlassen um bis 18 Uhr in der Uni zu bleiben.
Die erste Vorlesung hat mich fast eingeschläfert, die Zweite war interessant aber ich konnte sie durch mein wachsenden Hunger nicht würdigen.
Also ging es anschließend in die Mensa. Und was musste ich feststellen?
Das was ich wollte war ausverkauft - na super.
Mein Weg hat mich dann zu den vegetarischen Mahlzeiten verschlagen, man ist ja tolerant und gut schmecken tuts meistens auch, nur die Portionen scheinen kleiner zu sein.
Woran das wohl liegen mag?
Leider scheinen meine vegetarischen Kommilitonen nicht so tolerant zu sein,
zumindest die, die vor mir stand.
Ich durfte mir als notgedrungen, während ich auf meine Gartentasche wartete, eine Hasstirade gegen alle "Fleischfresser" anhören, die vom feinsten war.
"Man sollte sie aus der Mense schmeißen diese Tierquäler!"
War noch einer der netteren Sätze.
Wenig gesättigt von der Speise ging es dann zu meinem lieblings Seminar, Literaturwissenschaftliche Computerspielanalyse.
Und es ist bei weitem nicht so lapidar wie es sich anhören mag.
In der Tat sind Computerspiele in unserer heutigen Zeit ein ernst zu nehmendes Medium, welches aber kaum untersucht wird. Und das obwohl Computerspiele seit 2006 zum Kulturgut gehören.
Aber das alles macht den Kurs nicht besonderes, es ist der Dozent, der durch seine lockere Art und die gelungenen Präsentationen die Aufmerksamkeit fesselt aber auch für viele Lacher sorgt.
Danach ging es dem Hungertod nahe zum Mitarbeiterkreis,
es war lustig, es war produktiv, es dauert lange.
Um 20.30 war ich endlich zu Hause und freute mich auf eine gute Mahlzeit.
Ich wurde bitter enttäuscht, ich war den Tränen nahe und tickte im Dreieck.
Es gab Suppe!
Nicht irgendeine Suppe. Nein!
Eine Gemüsesuppe mit der Konsistenz und der Färbung von flüssigem Zement.
Dennoch aß ich sie, denn ich brauchte Kraft für den Text, den ich für das morgige Seminar zusammenfassen musste.
Es gibt Wissenschaftler, die wälzen einen Text, den man in 5 Sätzen zusammenfassen könnte, auf 12 Seiten aus. Wenn sie das mit so vielen Fachbegriffen vertuschen, sodass der Leser dies nicht bemerkt, dann ist das ok.
Aber wenn noch nicht mal das der Fall ist, dann ist das eine horrendende Frechheit.
Und so habe ich meinen Abend vergeudet und ich bin selber Schuld, denn ich muss alles bis zu letzten Minute aufschieben.

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