Endlich habe ich meine Unterlagen für das Stipendium abgeschickt, jetzt heißt es hoffen. Es warten aber auch schon die nächsten Aufgaben auf mich, die Hausarbeiten wollen auch gemacht werden.
Aber das wird schon, ich bin da sehr zuversichtlich.
Nachdem ich nun einigen Leuten mein Gedicht gezeit habe und sogar von meinen Dozenten sehr gute Kritik bekommen habe, traue ich mich nun, es hier zu posten.
Ich würde mich über zahlreiche Kommentare und Kritiken freuen.
Spiegelbild
Braune Augen blicken mich müde an, von dunklen Ringen umrahmt.
Die Haare zottelig, bis zu den Brauen, sie kleben mir an der Stirn.
Wasser perlt wie Schweiß auf der Haut.
Ein Dreitagebart, ungepflegt, angegraut.
Auf der Stirn rot, verkrustet ein Schnitt.
Aufgeplatzt die Oberlippe, es pocht sacht.
Nicht mal die Dusche konnte den Geruch des Rauchs abwaschen.
Was Sehen die Leute?
Einen Kerl, der die letzte Nacht in einer verrauchten Kneipe verbracht hat?
Den Griff zu fest am Glas.
Barkeeper noch einen!
Betrunken eine Frau angegraben hat,
um dann von ihrem Freund eins auf die Fresse zu bekommen.
Nach Hause getorkelt, hingefallen, aufgestanden weiter getorkelt.
Ins Bett gefallen,
ins Bett gekotzt.
Was sehen die Leute?
Das sehen die Leute!
Das denken die Leute...
Wer sieht den Mann der gestern Abend Bereitschaft hatte?
Um 3 Uhr schellt die Glocke.
Sirene an, blaues Licht, schnelle Fahrt, brennendes Haus.
Ein Kind ist im zweiten Stock gefangen.
Adrenalin pumpt durch meine Adern.
Schnell rein ins Haus, Kind schnappen, schnell wieder raus.
Das ist der Plan.
Überall Feuer, ich kann kaum etwas seh`n, irgendwo zerspringt Glas.
Das Atmen fällt schwer.
Die Treppe rauf, ich höre es krachen – zu spät.
Blut fließt die Stirn herunter, verklebt das Auge. Ich muss weiter.
Ich höre das Kind. Hilfe!
Ich sehe das Kind. Nichts wie raus.
Rauchvergiftung – alles wird gut.
Was sehen die Leute?
Sehen sie das?
Denken sie das?
Ich denke nicht!
Mir egal.
Ich weiß es besser.
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